
Schritt für Schritt zum perfekten Sicherheitsschuh
Welcher Schuh passt zu Ihren Anforderungen in der Industrie?
Sicherheitsschuhe sind in der Industrie unverzichtbar. Doch viele Beschäftigte wissen nicht, welche Schutzklasse für sie geeignet ist. Ob S1, S2 oder S3 – in diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede und helfen Ihnen, gezielt den passenden Arbeitsschuh zu finden.
👣 Wussten Sie? Falsches Schuhwerk kann Rückenschmerzen, Gelenkprobleme und frühzeitige Ermüdung verursachen – auch ohne akuten Unfall.
Berufsschuh oder Sicherheitsschuh?
Die Schutzkappe macht den Unterschied
Der wichtigste Unterschied zwischen einem Berufsschuh (EN ISO 20347) und einem Sicherheitsschuh (EN ISO 20345) ist die Zehenschutzkappe:
- Sicherheitsschuhe: Mit Zehenschutzkappe (200 Joule), geeignet bei mechanischen Risiken.
- Berufsschuhe: Ohne Zehenschutzkappe, nur für gefahrlose Einsatzbereiche.
Die Schutzklassen S1, S2, S3 im Vergleich
S1 – für trockene Industrieumgebungen
Sicherheitsschuhe der Klasse S1 haben:
- Zehenschutzkappe
- Geschlossenen Fersenbereich
- Antistatische Eigenschaften
- Energieaufnahme im Fersenbereich
- Kraftstoffbeständige Sohle
➡ Ideal für den Innenbereich, etwa in Montagehallen, Fertigung oder Lagerlogistik.
S1P – mit Durchtrittschutz
Wie S1, aber zusätzlich mit:
- Durchtrittsicherer Sohle (z. B. gegen Nägel, Splitter)
➡ Für Bereiche mit erhöhtem Verletzungsrisiko auf dem Boden – wie in der Wartung, Instandhaltung oder im Handwerk.
S2 – bei Feuchtigkeit
Wie S1, plus:
- Wasserabweisendes Obermaterial (WRU)
➡ Für Einsatzbereiche mit gelegentlichem Kontakt zu Feuchtigkeit – z. B. bei der Außenmontage oder in der Lebensmittelverarbeitung.
S3 – der Allrounder in der Industrie
Wie S2, plus:
- Durchtrittsichere Sohle
- Profilierte Laufsohle für bessere Rutschhemmung
➡ Der beliebteste Sicherheitsschuh für das produzierende Gewerbe: Kombiniert Sicherheit, Tragekomfort und Schutz bei widrigen Bedingungen.
Zusatzkennzeichnungen – was bedeutet ESD, SRC, HRO & Co.?
Neben den Grundklassen gibt es viele Zusatzcodes auf Sicherheitsschuhen. Hier ein Überblick über die wichtigsten:
Kürzel |
Bedeutung |
ESD |
Ableitung elektrostatischer Aufladung (z. B. für Elektronikfertigung) |
SRC |
Maximale Rutschhemmung (SRA + SRB kombiniert) |
P |
Durchtrittschutz |
CI/HI |
Kälte-/Hitzebeständig |
WRU |
Wasserabweisendes Obermaterial |
DGUV 112-191 |
Orthopädisch zulässig (für Einlagen oder Anpassungen geeignet) |
Tipp: Achten Sie auf das DGUV-Siegel, wenn Sie orthopädische Einlegesohlen nutzen möchten!
Rückenschmerzen durch falsches Schuhwerk?
Orthopädischer Fußschutz für mehr Komfort im Arbeitsalltag Fehlstellungen oder langes Stehen auf harten Böden können zu Beschwerden führen. Orthopädische Sicherheitsschuhe oder angepasste Einlegesohlen (z. B. ELTEN SensiCare) helfen spürbar:
- Entlastung von Ferse, Gelenken und Rücken
- Optimale Dämpfung je nach Fußtyp (Senkfuß, Normalfuß, Hohlfuß)
- Weniger Müdigkeit – mehr Leistung im Job
Wichtig: Nur zugelassene Einlagen verwenden, damit der Schutzstandard bestehen bleibt!
Fazit: Welcher Sicherheitsschuh ist der richtige für mich?
Einsatzbereich |
Empfehlung |
Trockene Innenbereiche |
S1 oder S1P |
Feuchte Umgebungen |
S2 oder S3 |
Außen- & Baustellen |
S3 |
Elektronikfertigung |
S1/S2 mit ESD |
Mit Verletzungsgefahr von unten |
S1P oder S3 |
Orthopädischer Bedarf |
DGUV 112-191 zertifiziert |
Häufige Fragen (FAQ) zu Sicherheitsschuhen
Was ist der Unterschied zwischen S1, S2 und S3 Sicherheitsschuhen?
- S1: Antistatisch, Energieaufnahme im Fersenbereich, Kraftstoffbeständig, geschlossene Ferse – für trockene Innenbereiche geeignet.
- S2: Wie S1, zusätzlich mit wasserabweisendem Obermaterial – für leicht feuchte Umgebungen.
- S3: Wie S2, zusätzlich mit Durchtrittschutz und Profilsohle – ideal für raue, nasse und gefährliche Böden.
Wann sind S3 Sicherheitsschuhe Pflicht?
S3-Schuhe sind vorgeschrieben, wenn z. B. mit spitzen Gegenständen, Nägeln oder Feuchtigkeit am Arbeitsplatz zu rechnen ist – z. B. in der Baubranche, im Lager, auf Montage oder in der Metallverarbeitung.
Was bedeutet S1P bei Sicherheitsschuhen?
S1P ist wie S1, aber mit durchtrittsicherer Sohle – eine häufige Wahl in trockenen Produktions- oder Lagerumgebungen, wo mit Metallspänen, Schrauben o. ä. zu rechnen ist.
Gibt es Unterschiede zwischen Damen- und Herren-Sicherheitsschuhen?
Ja. Damenmodelle sind meist auf einem speziellen Damenleisten gefertigt – für schmalere Füße und besseren Sitz. Einige Hersteller bieten auch extraweite Modelle (z. B. XXB) für breite Füße an.
Wie pflege ich meine Sicherheitsschuhe richtig?
- Täglich auslüften lassen
- Groben Schmutz mit einer Bürste entfernen
- Leder regelmäßig mit Pflegemittel behandeln
- ESD-Schuhe nur mit dafür freigegebenen Pflegemitteln reinigen
- Bei Defekten oder Materialermüdung: rechtzeitig ersetzen
Können Sicherheitsschuhe Rückenprobleme verursachen – oder lindern? Beides ist möglich. Falsch gewählte oder ungeeignete Schuhe können langfristig zu Rücken-, Knie- oder Fußproblemen führen. Ergonomische Modelle mit Einlegesohlen oder orthopädische Anpassung (nach DGUV Regel 112-191) können hingegen Schmerzen vorbeugen und für gesundes Gehen und Stehen sorgen.
Was bedeutet DGUV 112-191?
Diese Regel beschreibt, unter welchen Bedingungen orthopädische Anpassungen an Sicherheitsschuhen zulässig sind. Nur zertifizierte Modelle dürfen für die orthopädische Versorgung verwendet werden.
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